Mausoleum

MausoleumDer ehemalige kleine Wald mit Fichten und Büschen muss wegen Windbruch und Schädlingsbefall weichen und zeigt, jetzt freistehend, das lange verborgene Mausoleum der Familie des ehemaligen Ziegeleibesitzers Oskar Philippson, der die Zeit im Konzentrationslager Theresienstadt überlebt hat, sein Sohn stirbt dort.
Für sich und seine Familie läßt er 1951/52 von der Fa. Niemeier aus Bad Münder mit Produkten aus seiner Ziegelei die Begräbnisstätte errichten.
Beigesetzt sind hier seine Ehefrau Karoline geb. Wenthe (1960) und deren Bruder (1963).
Eine eindeutige Zuodnung des Baustils ist kaum möglich.
Der siebeneckige Zentralbau, der sich damit auf die besondere Bedeutung der Zahl sieben im jüdischen Glauben bezieht, mutet neuromanisch an.
Ein Fries mit Rundbögen unter der Traufe des Zeltdaches bildet den oberen Wandabschluss. Pfeiler an den Ecken sind ein weiteres Merkmal.
Die kleine Vorhalle mit dem Eingang trägt ein Satteldach. Den First krönt ein Davidstern mit einem Kreuz, ein Symbol für die interreligiöse Ehe der Philippsons.
Die roten Mauerziegel, die hier wie Gestaltungselemente wirken, sind zum Teil durch Überhitzung beim Brand entstanden. Für die Verwendung dieser sogenannten Fehlbrände ist die Erkenntnis überliefert, dass das was nicht der Norm entspricht, doch seinen Platz im Gefüge des Ganzen hat. Die Dachdeckung besteht aus Sonderanfertigungen der Ottenser Ziegelei.
Unter dem Enkelsohn des Gründers geht die Ziegelei 1964 in Konkurs. Der Besitz mit dem auf dem Grundstück gelegenen Mausoleum wird an Privat verkauft. Eine Grablege ist danach nicht mehr möglich. Oskar Philippson wird 1966 in Hannover beigesetzt.

Mausoleum

Quelle: Poster Begr


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